Kunststoffrasen neu definiert

Neuen Kunststoffrasen ressourcenschonend wählen.
Alten Kunststoffrasen nachhaltig recyclen.

Wie nachhaltig kann neuer Kunststoffrasen heutzutage sein?
Was passiert mit Kunststoffrasen nach dem End-of-Life?
Kunststoffrasen und Recycling – wie passt das zusammen? 

Diese Fragen und mehr diskutieren Vertreter der Polytan und FormaTurf gemeinsam mit der Umweltexpertin Dr. Dipl. Chem. Beate Kummer und dem Gutachter und Berater für Sportentwicklungsplanung Wolf Ahner. Ausgediente Kunststoffrasen stecken immer noch voller Ressourcen, werden derzeit aber meist aufwändig entsorgt. Kunststoffrasen selbst kann jedoch auch klimaneutral hergestellt werden. Mit der „Green Technology“ (GT) Linie bietet Polytan unter anderem den weltweit ersten 100% CO2-neutral produzierten Fußballrasen an. Die FormaTurf hat ein Recycling-System entwickelt, mit dem Kunststoffrasen nachhaltig und umweltbewusst wieder für neue Produkte eingesetzt werden kann. In unseren Vorträgen zeigen wir praktikable Lösungen auf, wie Kunststoffrasen „grün“ produziert werden kann und nach dem End-of-Life der Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden kann. Aber auch Sie sind persönlich gefragt – während der Podiumsdiskussion werden Ihre Fragen live von unseren Experten beantwortet.
Wir laden Sie ein, sich in unserem Online-Event am 20.01.2022 über die Wertschöpfung von Kunststoffrasen zu informieren.  

DER MODERATOR

Tom Bartels

Sportjournalist

DIE SPEAKER

Dr. Dipl. Chem. Beate Kummer

Naturwissenschaftlerin (Chemikerin/Toxikologin), Umweltexpertin

Dipl. Ing. Wolf Ahner

Landschaftsarchitekt, 
Institut für Kommunale Sportentwicklungsplanung

René Tretschok

Champions-League-Sieger
2x Deutscher Meister mit Borussia Dortmund
Inhaber der UEFA A-Lizenz
Vizepräsident Deutsche Soccer Liga e.V.

Friedemann Söll

Geschäftsführer
Polytan GmbH

Peter Herbig

Vertriebsleiter DACH
Polytan GmbH

Tom Beck

Geschäftsführer
FormaTurf GmbH

Wolfgang Beck

Business Development Manager
Sport Group Holding GmbH

AGENDA

Begrüßung
  • 13:00
  • Tom Bartels

Begrüßung

Nachhaltige Kunstrasen-Innovationen 2022
  • 13:10
  • Friedemann Söll

Nachhaltige Kunstrasen-Innovationen 2022

Next Level  - Die Zukunft des Kunstrasenrecyclings mit FormaTurf
  • 13:30
  • Wolfgang Beck

Next Level - Die Zukunft des Kunstrasenrecyclings mit FormaTurf

Podiumsdiskussion mit anschließender Fragerunde
  • 13:50
  • Dr. Beate Kummer, Peter Herbig, Tom Beck, Wolf Ahner, René Tretschok

Podiumsdiskussion mit anschließender Fragerunde

FRAGEN & ANTWORTEN
Zur Online Conference am 20. Januar 2022

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Mir ist klar, dass auch Recyclingkork verwendet werden kann, trotzdem sollte man mit Kork, auch Recyclingkork, vorsichtig umgehen. Es es wächst nicht mehr so viel nach, derzeit kann ich nicht absehen, ob 30.000 cbm ausreichend wären für das Infillmaterial.

(Dr. Beate Kummer)

Beim Recycling wird ein Qualitätsmanagemengtsystem (sowie Zertifizierung als Entsordgungsfachbetrieb) angestrebt, damit werden In- und Outputkontrollen sowie regelmäßige Analysen druchgeführt.

(Dr. Beate Kummer)

Um den Rasen sicher auf der elastifizierenden Schicht zu fixieren (Umwelteinflüsse) und ein Verschieben durch die Nutzung (Sporteinflüsse) zu verhindern, benötigt man eine Mindestmenge Sand von ca. 15 kg. Mit dem FormaTurf Recyclingkonzept besteht aber die Möglichkeit, den gebrauchten Sand der End of Life Fußballfelder wieder aufzuarbeiten und in die neuen Felder einzubauen, so dass für die Ersatzfelder ein geschlossener Kreislauf entsteht. Für die neuen Felder ist noch neuer Sand notwendig, allerdings nimmt der Anteil von neuen Installationen gegenüber Ersatzinstallationen langsam ab.

(Friedemann Söll)

Das liegt an der Stabilität des Gummigranulats. Wenn es beginnt zu verklumpen, wird es klebrig und bindet dann auch etwas Sand an der Oberfläche. Eine qualitativ hochwertige Stabilisierung kann das verhindern.

(Friedemann Söll)

Die Wärmeentwicklung ist noch eine der Herausforderungen, an denen gearbeitet werden muss. Es gibt aber bereits Lösungen, die durch IR reflektierende Pigmente die Wärmeentwicklung um bis zu 20 ° C reduzieren können. Einige natürliche Infillmaterialien unterstützen diesen Effekt. Der Sportrasen/ Naturrasen schneidet hier besser ab, allerdings nur wenn er auch kontinuierlich in langen Schönwetterphasen bewässert wird, ansonsten stirbt er ab und kann die wasserspeichernde Funktion nicht mehr ausüben.

(Friedemann Söll)

Dies ist nicht beabsichtigt, da die elastifizierende Schicht die sportfunktionalen Eigenschaften, die Spielerschutzfunktion sicherstellt. Ferner wird durch die nachhaltig gebaute elastifizierende Schicht sichergestellt, dass weniger Infill und weniger Rasenmaterial benötigt wird (im Vergleich zu Systemen ohne elastifizierende Schicht) also Resourcen gespart werden.

(Friedemann Söll)

Ja, durch GT Bindemittel, ansonsten besteht die insitu elastische Tragschicht bereits aus Recyclingmaterial.

(Friedemann Söll)

Nur Hockey braucht keine Verfüllung, wird aber mit Wasser “gefüllt”, um optimale Spieleigenschaften zu erhalten. Alle anderen Sportarten (Fußball, Rugby, American Football) brauchen eine Verfüllung, um reproduzierbare Traktions- und Rotationskräfte zu erzeugen, die den Spielerschutz sicherstellen.

(Friedemann Söll)

Grundsätzlich ist das möglich, da die Filamente auch für einen solchen Zweck eingesetzt werden könnten. Allerdings sehen wir Hybridrasen vorallem aufgrund der Mikroplastik und Entsorgungssituation kritisch.

(Friedemann Söll)

In Deutschland gibt es diese Bauweise durch die DIN 18035-7 bereits.

(Friedemann Söll)

Der Kunststoff hat bei der genannten Beanspruchung und bei Lagerung im Freien nur eine bestimmte Lebensdauer, wenn nicht andere Gebrauchseigenschaften eingeschränkt werden sollen. Aus heutiger Sicht und mit den genannten Nutzungsstunden ist mit der Nutzungsdauer von 12-15 Jahren schon ein Optimum erreicht. Wichtig ist, dass der Rasen nach dieser Zeit auch tatsächlich ersetzt wird, um einer erhöhten Mikroplastikbildung entgegenzuwirken.

(Friedemann Söll)

Mittelfristig nicht bzw. nur im Rahmen der Pyrolyse (also Verbrennung).

(Friedemann Söll)

Die Belastung im Stadion ist weitaus geringer und es wird hoher Aufwand getrieben, um den Rasen in den Stadien zum Wachsen zu bekommen (Windmaschinen, UV Bestrahlung, Bewässerung etc.). In der 1. und 2. Bundesliga besteht aber die Pflicht zumindest einen Kunstrasen-Platz im Trainingsbereich zu betreiben, um z. B. im Winter den Trainingsbetrieb in allen Klassen aufrecht zu erhalten. Ferner muss sich bei den Bundesligisten ein Rasen nicht durch die Nutzung oder durch reduzierte Pflege amortisieren.

(Friedemann Söll)

Ja, kann auch durch Polytan projektiert werden. In München gibt es sogar einen durch Fernwärme beheizten Hockeyplatz, der auch im Winter bespielt werden kann.

(Friedemann Söll)

Das geforderte Sprungverhalten des Balls und der Spielerschutz (Handball) stehen dem entgegen. Tennis, Paddle Tennis oder Lacrosse sind dagegen Sportarten, die heute schon auf Kunstrasen gespielt werden.

(Friedemann Söll)

Hier liegen leider keine Erkenntnisse vor, siehe auch Thema LCA.

(Friedemann Söll)

Ja, wurde bereits angesprochen. Da der Kunstrasen nur wenig Platz beansprucht, sorgt er dafür, dass Ausgleichsflächen erhalten bleiben.

(Friedemann Söll)

Organisches Infill, nachhaltige Holzgranulat, Kork, recycelter Kork (Verfügbarkeit), weitere organische Materialien.

(Friedemann Söll)

Es gibt noch keine Klasse für den Blauen Engel für Kunstrasen (wie z. Bsp. für Waschmaschinen, Küchentücher oder Indoorbodenbeläge etc.), deshalb kann der Blaue Engel noch nicht als Bewertungskriterium herangezogen werden.

(Friedemann Söll)

Es gibt ein EU Projekt, bei dem einheitliche Bewertungskriterien für eine solche Analyse geschaffen werden sollen, damit die Produkte und Verfahren auch tatsächlich auf gleicher Datenbasis und von vergleichbaren Annahmen heraus bewertet und berechnet werden können. Dieses Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Termin noch nicht bekannt.

(Friedemann Söll)

Hierzu gibt es entsprechende Empfehlungen und Handlungsanweisungen unter anderem auch vom DFB bzw. von der Europäischen Normungskommission CEN (EN TR 17519) bzw. DFB (https://assets.dfb.de/uploads/000/244/275/original_Mikroplastik-Handlungsempf_03-08-2021_fin.pdf?1628059965) in denen die Maßnahmen näher erläutert werden. Die Hersteller unterstützen diese Maßnahmen durch entsprechende Planungen und die Bereitstellung der Vorrichtungen und Gerätschaften. Ferner sind die Infillmengen bereits seit Jahren drastisch reduziert worden, so dass wesentlich weniger Gummigranulat notwendig wird, in gleichem Maße ist die Abriebfestigkeit der Filamente wesentlich verbessert worden.

(Friedemann Söll)

Wichtig ist hier auch eine regelmäßige Pflege und Wartung, insbesondere auch eine Tiefenreinigung bei der über eine Aufnahme des Granulats und eine intensive Reinigung neben Verschmutzungen durch Blätter und anderen Schmutzeintrag auch der Abrieb von Filamenten und Gummigranulaten, sowie abgebrochene Halme oder Fasern abgesaugt, herausgefiltert und somit ordnungsgemäß beseitigt werden können. Polytan bietet solche Intensivreinigung im Rahmen von Serviceverträgen oder als Einzelleistung an.

(Friedemann Söll)

FormaTurf wird auch Kunsstoffrasensysteme von anderen Herstelleren als Polytan recyceln.
Im Zuge eines Sanierungsprojektes empfehlen wir schon in einer möglichst frühen Phase mit den Polytan Vertriebsmitarbeitern in Verbidung zu treten. Diese können sie bestens hinsichtlich der möglichen Entsorgungswege für ihren alten Kunststoffrasenbelag beraten und sie auf dem kompletten Weg bis zum Einbau des neuen Belages begleiten.

(Wolfgang Beck)

Neben der Nachhaltigkeit sehen wir vor allem auch rechtliche Aspekte, die für jeden Platzbetreiber wichtig sein sollten.
Beispielsweise gilt bei der Entsorgung eines Kunststoffrasensystems der jeweilige Platzbetreiber als Abfallerzeuger (§3 Abs. 8 KrWG). Er trägt die Erzeugerhaftung bis die Entsorgung endgültig und ordnungsgemäß abgeschlossen ist. FormaTurf als Teil der renommierten Sport Group kann bedenkenlos die Bewertungs- und Beseitigungspflicht übertragen werden (§22 KrWG).
Umweltstrafstaten gelten als besonders schwerwiegende Zuwiderhandlungen gegen das Umweltrecht und können mit hohen Geld- und Haftstrafen gahndet werden.

(Wolfgang Beck)

An dieser Stellewäre es nicht seriös eine pauschale Entsorgungsgebühr zu nennen. In der Entsorgung ist es üblich, dass gewisse Parameter wie z.B. die Platzgröße, Art des Infilll oder besondere Umwelteinflüsse einen Einfluss auf den Preis der Recyclingleistung haben. Zudem sind Kostenfaktoren wie der Rückbau und vor allem die Logisitk des Kunststoffrasen zu berücksichtigen. Bitte kommen sie direkt mit ihrer Anfrage auf den Polytan-Vertrieb zu, der ihnen gerne ein Angebot zukommen lässt.

Grundsätzlich ist aber einzuplanen, dass ein Recycling ihres Kunststoffrasensystems über FormaTurf höhere Kosten verursachen wird, als bspw. eine thermische Verwertung oder sonstige Entsorgungsmethoden, die am Markt präsent sind.

(Wolfgang Beck)

Wir freuen uns, dass sie Interesse an unseren Recyclingprodukten haben. Geplanter Produktionsstart der Bausteine ist ab Juni 2022. Bitte wenden sie sich gerne schon an den FormaTurf-Vertrieb: sales@formaturf.com.

(Wolfgang Beck)

Da neben dem Entsorgungs- und Trennprozess natürlich auch ein gewisser Aufwand in der Produktion der Recyclingprodukte steckt, ist es nicht geplant Recyclingprodukte kostenlos abzugeben. Falls Sie Interesse haben, Ihren Kunststoffrasenplatz bei FormaTurf recyceln zu lassen und die daraus produzierten Produkte im Anschluss wieder bei Ihnen am Urprungsort zu verwenden, ist dies natürlich nach unserer Vorstellung einer möglichen Kreislaufwirtschaft. Lassen Sie uns dazu persönlich sprechen und wir unterbreiten Ihnen ein entsprechendes Angebot.

(Wolfgang Beck)